07.05.2023
Bundesliga

Rückstand wirkt, Trapp jubiliert

Bei der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim wiederholen sich mehrere Muster. Nicht zu verleugnende Statistiken und eine Bundesliga, die trotzdem Möglichkeiten offenhält.

Das Schneckenrennen geht also weiter. Eintracht Frankfurt hat es mit der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim den Konkurrenten um die letzten europäischen Plätze gleichgetan und wie am Freitag Mainz und Leverkusen gegen einen Klub aus dem unteren Tabellendrittel den Kürzeren gezogen.

Zwar verzeichneten die Hessen summa summarum ein wesentliches Übergewicht in fast allen Eindrücken und Statistiken, was nicht nur, aber auch auf nahezu eine Halbzeit in Überzahl zurückzuführen ist. Im Expected-Goal-Vergleich lagen die Adler mit 2,33 zu 2,18 gar vor den Kraichgauern – aber eben auch zur Pause mit 0:3 im Hintertreffen.

Geschichte des Spiels: Fakt ist...

„Es zermürbt, wenn du immer einem Rückstand hinterherläufst“, bezog sich Oliver Glasner im Nachgang im Grunde nicht allein auf Samstag, sondern auf ein Muster, „das wir einfach nicht in den Griff bekommen“. Der Rückstand in Sinsheim war der elfte in der Anfangsviertelstunde in der laufenden Spielzeit, auf mehr kommen einzig Bochum und Stuttgart – in der imaginären Rückrundentabelle punktgleich mit der SGE bei zwölf Zählern stehend. Fakt.

Zu der nachzuvollziehenden Feststellung, nicht Woche für Woche eine Aufholjagd vollbringen zu können, gesellen sich neben Worten auch Belege. So wie der, in der Bundesliga nach Halbzeitpausenrückstand nicht gewonnen zu haben: vier Remis, vier Niederlagen. Fakt.

Frankfurt konnte nicht nur zum zehnten Mal in Serie in der Bundesliga – dazwischen lagen zwei Siege im Viertel- und Halbfinale des DFB-Pokals – nicht gewinnen, sondern ebenso häufig in der Fremde, wo vier Unentschieden und sechs Niederlagen heraussprangen. Fakt.

Zahl des Spiels: Trapp 300

Um im gegnerischen Stadion 2022/23 überhaupt mal ohne Gegentor zu bleiben, bleibt noch die Partie am 33. Spieltag auf Schalke, bislang schlug es immer mindestens ein Mal ein. Saisonübergreifend konnten die Adler die vergangenen 19 Begegnungen auswärts nicht ohne Weiße Weste beschließen. Ein aktuell ligaweit unerreichter Wert.

Der 6. Mai wäre so ein Anlass, diese Serie zu brechen, ganz im Sinne von Kevin Trapp gewesen, der ein Jahr und einen Tag nach dem Erreichen des Europa-League-Finals zum 300. Mal im Adlerdress zwischen den Pfosten stand.

Ausblick: Mainz

Sicher nicht die vordergründigen Gedanken, die dem Nationaltorhüter und seinen Vorderleuten aktuell kommen, wenn sie am Sonntag und Montag zwei Tage frei haben zum Wunden lecken.

Um ab Dienstag in vier Einheiten zu arbeiten, arbeiten, arbeiten. Am Samstag, 15.30 Uhr, gastiert der 1. FSV Mainz 05 im Deutsche Bank Park. Möglicherweise steht dann wieder Philipp Max, der ins Mannschaftstraining zurückkehren soll, zur Verfügung. Chefcoach Glasner wird nach Rot und damit einhergehend mindestens einem Spiel Sperre nicht an der Seitenlinie eingreifen können. So oder so: Ein Dreier im Verfolgerduell – und die Welt sieht vielleicht schon wieder anders aus. Auch das gehört zur Wahrheit dieser Schnelllebigkeit.